Fallstudie — People Risk 2023
Crisis24 leitet erfolgreich medizinische Rückführung einer britischen Journalistin aus dem Kriegsgebiet der Ukraine
Globale Medienorganisation
Situationsanalyse
Als Folge des anhaltenden Konflikts ist die Lage in der Ukraine unberechenbar. Wir haben einen Rückgang des zuverlässigen Gesundheitspersonals festgestellt. Die grundlegende Gesundheitsversorgung ist jedoch weiterhin zugänglich, obwohl die Krankenhäuser unter Einschränkungen und Ausgangssperren arbeiten müssen und zusätzlich Ausfälle wesentlicher Versorgungsdienste wie Strom und Wasser zu verzeichnen haben. Die Möglichkeiten beschränken sich auf symptomatische Behandlungen und vorübergehendes medizinisches Fallmanagement. Nicht dringende und nicht notfallmäßige Operationen können im Lande nicht durchgeführt werden und erfordern eine Evakuierung. Da die staatlichen und privaten Akutkrankenhäuser den Opfern des Konflikts Vorrang einräumen, ist nur eine Notfallversorgung möglich. Über unseren Partner vor Ort hat Crisis24 bargeldlosen Zugang zu verschiedenen spezialisierten Einrichtungen und medizinischem Personal, das in drei Ländern tätig ist, um einen ununterbrochenen 24/7-Service zu gewährleisten.
Crisis24 in Aktion
Medizinische Beurteilung und Grenzübertritt
Eine britische Journalistin erlitt vermutete eine Oberschenkelfraktur. Als unser globales medizinisches Assistances Team den Anruf erhielt, wussten wir sofort, dass dieser Fall komplexer sein würde als üblich. Obwohl diese Art von Verletzung normalerweise keine medizinische Evakuierung erfordern würde, musste der Patient aufgrund der Situation in der Ukraine und des Mangels an Behandlungsmöglichkeiten in ihrem Heimatland behandelt werden.
Die Ukraine ist nach wie vor eine Flugverbotszone, und der Lufttransport ist nach wie vor auf die Rückholung von Patienten beschränkt, die über die ukrainische Grenze nach Polen gebracht wurden. Da eine sofortige medizinische Evakuierung aus der Luft nicht möglich war, stellte ein Straßentransport zur ukrainisch-polnischen Grenze die sicherste Option dar. Wir arbeiteten eng mit unserem Partner vor Ort zusammen, um die Situation zu überwachen und den Transport auf ukrainischer und polnischer Seite zu organisieren. Der Ort stand unter ständigem Beschuss; wir nutzten unsere Informationen vor Ort und schätzten ein sicheres Zeitfenster ein, in dem der Transport stattfinden konnte. Anschließend ermittelten wir die am besten geeignete Evakuierungsroute, die sich kurzfristig ändern konnte.
Mobilisierung des Transports von Polen nach Großbritannien
Nach ihrer sicheren Ankunft in Polen wurde die Patientin mit einem Krankenwagen in ein polnisches Krankenhaus gebracht, das bereits über ihre Ankunft informiert war. Die Patientin wurde untersucht und stabilisiert, um sicherzustellen, dass sie aus medizinischer Sicht flugtauglich war, bevor der Rücktransport mit einem Ambulanzflugzeug nach Großbritannien organisiert wurde. Wir holten Angebote und Verfügbarkeiten von unserem Netzwerk von Ambulanzfluganbietern ein, um je nach Verfügbarkeit und Zielort den am besten geeigneten Anbieter zu finden. Alle verfügen über eine externe Zulassung und Erfahrung in der Region und sind leicht zu erreichen. Sie haben Zugang zu einer speziellen Flotte von Flugzeugen und medizinischem Personal und sind in der Lage, weltweit zu operieren, auch mit Ultralangstreckenflugzeugen. Nachdem es uns gelungen war, einen der wegen des regen NATO-Flugbetriebs raren Slots auf dem örtlichen Flugplatz zu sichern, konnten wir die Patientin an das bereitstehende Ambulanzflugzeug übergeben.
Ergebnisse - Aufnahme und Behandlung im Vereinigten Königreich
Bei internationalen Patientenverlegungen besteht die letzte Herausforderung immer darin, ein Krankenhaus zu finden, das die Patientin aufnimmt und ein Bett für sie frei hat. Dazu müssen wir mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienstteam sprechen, um die medizinische Zustimmung zu erhalten, und dann mit der Krankenhausverwaltung, um ein Bett zu reservieren. Glücklicherweise war dieser Prozess relativ unkompliziert und wir erhielten die Zusage einer NHS-Einrichtung. Die Patientin wurde per Ambulanzflugzeug nach Großbritannien gebracht, wo die Operation erfolgreich verlief und sie bald nach Hause entlassen werden konnte, um mit der Rehabilitation zu beginnen.